Themenblock 1: Arbeit als sozialer Ort – die Rolle der Unternehmen in einer hybriden Gesellschaft
Das Nachmittagsprogramm des ersten Veranstaltungstags startete mit Vorträgen renommierter Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Den Auftakt machte Prof. Dr. Katharina Hölzle mit ihrem inspirierenden Vortrag »Die Zukunft der Wertschöpfung braucht eine neue Arbeit«. Die Institutsleiterin des Fraunhofer IAO und des IAT der Universität Stuttgart skizzierte darin die Bedeutung des Sozialen in einer neuen Arbeitswelt, in der Menschen ein starkes Bedürfnis nach Sinnstiftung und zwischenmenschlichem Austausch haben. Sie betonte dabei die Notwendigkeit von Innovationsräumen, die diesen Austausch fördern und unterstützen. Auch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) nahm in ihrer Rede Raum ein. Dr. Michael Prochaska, Vorstand Personal und Recht bei Stihl, setzte die Vortragsreihe mit seinem Vortrag »Arbeit als sozialer Wert« fort. Er sprach über die aktuellen Veränderungen in Bewerbungsprozessen und die steigende Weiterbildungsbereitschaft der Mitarbeitenden. Prochaska betonte die Bedeutung der Selbstverwirklichung als grundlegendes menschliches Bedürfnis und unterstrich die Bedeutung eines Arbeitsplatzes als sozialen Ort, an dem dieser Wert geschätzt und gefördert wird.
Im Anschluss hielt Rüdiger Bechstein, Executive Vice President Corporate Human Resources bei Kärcher, einen erhellenden Vortrag mit dem Titel »Arbeit als sozialer Ort«. »Je häufiger man sich trifft, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Sympathie füreinander entwickelt«, zitierte er und berichtete, dass es auch im Unternehmen eine Sehnsucht nach Gemeinschaft gebe, weshalb gemeinsame Unternehmungen und Treffen ein wichtiger Standard sein sollten. Prof. Dr. Ina Schieferdecker von der Technischen Universität Berlin lud in ihrem Vortrag dazu ein, Arbeit als sozialen Ort aus der Perspektive der Digitalisierung zu denken. Sie betonte die transformative Kraft der Digitalisierung, um Dinge neu zu denken, und hob die positiven Auswirkungen hervor, die die digitale Transformation auf unsere Arbeitswelt haben kann. In einer Podiumsdiskussion, moderiert von Sina Rosenkranz und Dr. Stefan Rief, hatten die Referierenden anschließend die Möglichkeit, über die vielschichtigen und komplexen Themen zu diskutieren.